Hühner richtig füttern

Um ihren vielfältigen Nährstoffbedarf zu decken, bewegen sich Hühner in ihrem natürlichen Verhalten scharrend und pickend in der freien Natur. Dabei fressen sie Körner, Gräser, Schnecken, Würmer und Insekten. Nicht immer können sich Hühner frei auf dem Hof und im Garten bewegen. Deshalb gilt es das Futter möglichst artgerecht und vielfältig zu gestalten. Hühnerhalter können sich im Gegenzug über schmackhafte und nahrhafte Eier freuen.

 

Themenübersicht:

Was steht auf dem Speiseplan?

Wie viel sollte ich füttern?

Worauf sollte ich unbedingt achten?

Was kann ich selbst herstellen bzw. aus Haushaltsresten verwenden?

Was sollten Hühner nicht fressen?

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Was steht auf dem Speiseplan?

Der Futterbedarf eines Huhns setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen. Dabei kann sich das Verhältnis je nach Haltungsbedingung und Jahreszeit ändern:

  • Getreide
  • Frisches Grünfutter
  • Eiweiß
  • Mineralstoffe und Kalk

Getreide bildet das Grundnahrungsmittel. Weizen, Mais und Gerste eignen sich als kohlenhydratreiche Futtermittel für alle Geflügelarten. Mais sollte in gequetschter oder geschroteter Form verfüttert werden. Ein gutes Basisfutter sollte bereits möglichst vielfältige Inhaltsstoffe enthalten und ständig zur Verfügung stehen.

 

Frisches Grünfutter finden Hühner im besten Fall direkt im Auslauf. Im Idealfall ist der Auslauf so groß, dass er regelmäßig gewechselt werden kann. Befinden sich auf dem Auslauf kaum noch Gräser, können z.B. folgende Obst- und Gemüsesorten gefüttert werden: Karotten, Rüben, Kohlblätter, Salat, Zucchini, Gurke, Äpfel, Beeren und Brennesselblätter. Das Frischfutter sorgt nicht nur für eine bessere Nährstoffabdeckung, sondern ist auch ein gern gesehener Leckerbissen.

 

Hühner benötigen für die Eierproduktion viel Eiweiß. Zu den hochwertigen pflanzlichen Eiweißlieferanten zählen beispielsweise Süßlupinen, Soja, Hirse und Hülsenfrüchte in Form von Erbsen. Steht ausreichend Auslauf zur Verfügung dienen Würmer, Insekten und Schnecken als weitere Eiweißquelle. Auch wenn Hühner von Natur aus keine Vegetarier sind, ist der Zusatz von tierischem Eiweiß in der industriellen Futterherstellung per Gesetz verboten.

 

Mineralstoffe wie Phosphor und Calcium sind in der Regel bereits in ausreichendem Maße im handelsüblichen Futter enthalten. Wird ausschließlich reines Getreide gefüttert, ist die Zufütterung von Frischfutter unerlässlich. Insbesondere Calcium, oft gegeben in Form von Kalk, ist für einen gesunden Knochenbau und feste Eierschalen unerlässlich. Muschelkalk aus dem Handel liefert Calcium und weitere wichtige Mineralien. Kalk kann aber auch in Form von zerkleinerten Eierschalen gefüttert werden. Idealerweise sollten die Eierschalen vor dem Zerbröseln abgekocht werden.

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Wie viel sollte ich füttern?

Grundsätzlich ist zu beachten, dass der Futterbedarf von der Rasse und somit von der Größe des Huhns abhängt. Als groben Richtwert kann man annehmen, dass ein 2,5 kg schweres Huhn mit normaler Legeleistung rund 120 g Hühnerfutter pro Tag zu sich nimmt. Bei ausreichend Auslauf können wir bei unseren Hühnern beobachten, dass das Futter im Futterspender länger vorhält. Wichtig ist die ausreichende Versorgung mit frischem Wasser. Ein Huhn nimmt pro Tag ca. 250 ml Wasser auf. Setzt man den Wasserbedarf mit dem Körpergewicht in Ration ist dies eine enorme Menge.

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Worauf sollte ich unbedingt achten?

  • Es sollte ständig Futter zur freien Verfügung stehen
  • Frisches und sauberes Wasser muss ebenfalls zur freien Verfügung stehen
  • Hygiene im Futter- und Wasserspender sicherstellen: Futterspender sollten wöchentlich
  • Wassertränken alle 2-3 Tage gereinigt werden. Das Wasser am besten täglich austauschen
  • Ausreichend Auslauf bildet einen wichtigen Bestandteil einer vielseitigen und gesunden Ernährung. Aber vor allem ist ein möglichst großer Auslauf für eine artgerechte Haltung unerlässlich. Wir als Hühnerhalter sind dafür verantwortlich unseren Hühnern, Bedingungen für ein möglichst glückliches Leben zu schaffen.

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Was kann ich selbst herstellen bzw. aus Haushaltsresten verwenden?

Küchenreste können zu einer abwechslungsreichen Ernährung beitragen und sind eine willkommene Abwechslung. Verfüttert werden können kleinere Mengen gekochte Kartoffeln, Nudeln, Reis und frische Äpfel. Molke-, Milch- und Quarkreste können als Eiweißlieferanten dienen. Wichtig ist nur die Bestandteile zu verfüttern, die man auch selbst noch essen würde. Schimmelige, faule und stark gewürzte Speisen müssen vermieden werden.

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Was sollten Hühner nicht fressen?

  • Verdorbenes oder schimmeliges Futter
  • Stark gewürzte Speisen
  • Zitrusfrüchte in größeren Mengen (Große Mengen an Vitamin C kann zu Darmblutungen führen)
  • Speisen mit Triebmitteln (z.B. Hefe oder Backpulver) wie roher Kuchenteig

Stand: 30.03.2020

 

Quellen:

www.stallbedarf24.de/blog/gefluegel/

www.huehner-haltung.de/huehnerfutter/